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Teamsupervision

Was ist Teamsupervision?
Teamsupervision hat zum Ziel, die Arbeitssituation und die Atmosphäre am Arbeitsplatz zu verbessern. Sie thematisiert die Beziehung der Mitarbeiter untereinander, zu Leitung und Umfeld, ihr Verhältnis zu Hierarchie und Macht. Teamsupervision ist besonders effektiv, wenn sie die sensible Nahtstelle zwischen Person und Institution, die Kernkonflikte der Institution, benennt.

 
Imagination Motiv «Bachlauf»

Sie kann so die Leitung gewinnen, notwendige Veränderungen ins Auge zu fassen. Deshalb ziehe ich bei der Teamsupervision die Führungsebene als zweiten Auftraggeber mit ein (Supervisionsvertrag).

 

An wen richtet sich Teamsupervision?
Teamsupervision richtet sich an Gruppen oder Teams aller Hierarchiestufen, die einen Entwicklungsprozess in Gang setzen und verbindliche Abläufe erarbeiten möchten (Teamentwicklung als Ziel der Teamsupervision). Sie kann auch von Personen genutzt werden, die in unterschiedlichen organisatorischen Strukturen mit den gleichen Funktionen und Aufgaben betraut sind.

 
Imagination Motiv «Bachlauf»

 

Meine Spezialität: «kata-teame» Imagination
Eine Besonderheit meiner Teamsupervision ist der Einsatz von «kata-teamen» Imaginationen. Die Wortneuschöpfung «kata-teame» Imagination verdeutlicht zweierlei: Erstens, dass der Einsatz von Imaginationen in der Teamsupervision KIP-gemäss, also tiefenpsychologisch fundiert geschieht (Katathym Imaginative Psychotherapie) («kata» = griech. gemäss).

 

Imagination Motiv «Bachlauf»

Und zweitens, dass sich das Imaginieren in einem «Team» mit gemeinsamer Aufgabe und gemeinsamen Zielen vollzieht.

Der Ablauf einer kreativen Intervention
Die Beraterin wählt das Motiv (z. B. eine «Burg», siehe Praxisbeispiel 1: 20-köpfiges Psychiatrieteam), leitet den Tagtraum ein, strukturiert das stumme Imaginieren der Beteiligten, hilft bei der Bearbeitung der aufgetauchten Bilder und Szenen im Plenum und bei der Festlegung konkreter Handlungsschritte gemäss vordefiniertem Ziel.

Die Bedeutung des geschützten Raums
Die Arbeit mit Imaginationen wird generell als sehr positiv erlebt. Die Teilnehmer sind meistens erstaunt, wie kreativ und reichhaltig ihr Resultat ausfällt. Häufig wird berichtet, man habe in der Gruppe noch nie so gut miteinander reden können (Praxisbeispiel 1).

Die Funktion der Symbolisierung
Wie bei der Organisationsberatung wird auch bei der Teamsupervision die menschliche Fähigkeit genutzt, zu imaginieren und unter fachkundiger Anleitung Bilder und Szenen in Form von symbolhaften Tagträumen zu produzieren. Diese Symbolisierungen helfen, Konflikte in der Gruppe zu bewältigen und das gemeinsam gesetzte Ziel zu erreichen. Voraussetzung für diesen kreativen Umgang mit unbewussten, konfliktauslösenden Motivstrukturen ist der geschützte, angstfreie Raum. Ein solcher Raum ist für Mitglieder einer Organisation in Veränderungsprozessen genauso wichtig wie für das Kleinkind in der Familie oder den Klienten in der therapeutischen Beziehung. Eine behutsame und sorgfältige Einführung, Freiwilligkeit und innere Ausgeglichenheit des Tagträumers sind Bedingung.

Ein weiteres Beispiel aus der Praxis
Das zerstrittene Leitungsteam lernt das Zuhören, bearbeitet imaginativ seinen Konflikt und fasst wieder Vertrauen in seine Kompetenz als Arbeitsteam (Praxisbeispiel 2).

Positiv erlebte Tagträume
Auch neue Ergebnisse der Psychotherapieforschung sprechen für die Anwendung kreativer Verfahren in der Teamsupervision: Wie im Nachttraum brechen sich auch im Tagtraum unbewusste (Gruppen-)Prozesse Bahn. Aber die Symbolisierungen werden im Wachzustand positiver erlebt. Konfliktauslösende Motive oder belastende Erinnerungen können im symbolischen Gewand und unter pychotherapeutischer Begleitung gefahrloser ins Bewusstsein treten. Generell eignet sich die Arbeit mit Symbolen (imaginativ oder konkret) auch für Personen, welche Probleme bekunden, offen über ihre Gefühle zu reden.

«No pain, no change»
Wenn es gelingt, die kreative Entwicklung des Teams zu fördern, geschieht Wandel. Transformation vollzieht sich auch im geschützten Rahmen der Supervision nicht ganz schmerzfrei. Aber sie orientiert sich an einem zentralen Ziel der humanistischen Organisationsentwicklung: eine menschliche und wertschätzende Unternehmenskultur, der wichtigste Garant für die geistig-seelische Gesundheit der Mitarbeitenden.

Erklärende Theoriebausteine
Wie bei der Organisationsberatung stützt sich auch der «katateame» Beratungsprozess auf eine Rahmentheorie aus verschiedenen wissenschaftlichen Mosaiksteinen: sozialpsychologische und systemische Kenntnisse (Verständnis von Gruppenprozessen), die phänomenologisch-hermeneutische Daseinsanalyse (genaues Hinsehen), die Katathym Imaginative Psychotherapie (Symbolbildung und Arbeit mit Symbolen), die Kreativitätsforschung und Gestaltpsychologie (Auslösen von Lernprozessen) und die Balintarbeit (Erkennen von Spiegelungseffekten in Gruppen).

Publikationen
Zum Einsatz der katathymen Imagination in der Teamsupervision siehe auch folgende Publikationen von Suzanne C. Cottier:

2003: Katateame Imaginationen in Supervision und Teamentwicklung. Vortrag beim SAGKB, Schweizer Seminare für Katathym Imaginative Psychotherapie KIP.

2004: Die Krise ins Bild bringen. Imaginative Begleitung von Lernprozessen in Supervision, Team- und Organisationsentwicklung. Abschlussarbeit am Institut für Supervision und Organisationsentwicklung Trias, Zürich.